Zoom-Fatigue
Was ist eigentlich eine Zoom-Fatigue? Fatigue bedeutet, dass alle Energie aufgebraucht ist. Unser Gehirn ist sozusagen ausgepowert, weil es sowohl vom Innenohr (künstlich erzeugte Stimmen), als auch von der Netzhaut (Pixel-Bilder), als auch durch die fehlende Drei-Dimensionalität Signale zur Umgebungsanalyse gesendet bekommt, die es nicht gewohnt ist. Dennoch muss es daraus schnell ein Gesamt-Bild machen, die Situation richtig einschätzen und entsprechende Ableitungen treffen. Es fehlt ihm obendrein auch das stabilisierende Raumempfinden, weil es die Dissonanz zwischen „Wir sitzen hier zusammen“ und „Wir sind räumlich aber doch nicht beieinander“ verarbeiten. Auch die Tatsache, dass man sich quasi ständig selbst „im Spiegel“ sieht, löst eine Selbstüberwachung aus und fordert Energie. All das bedeutet – jedenfalls in dieser Frequenz wie wir sie seit Corona kennen – schon eine immense Zusatzanstrengung für unser oberstes Steuerungsorgan. Ganz zu schweigen von den häufigen technischen Problemen, die einen Gedankengang unterbrechen, Stress erzeugen und eine zeitliche Verlängerung der Meetings nach sich ziehen… Am Abend sind wir daher verständlicherweise völlig erschöpft.